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Vermisst in Kufstein

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Gestern Abend um diese Zeit glaubte ich, mein Smartphone nie wieder zu sehen. Das Telefonat mit der Polizeiinspektion in Kufstein machte mir keine Hoffnung. Mittags vorm Aufstieg zum Sudelfeldpass machten wir Pause in Kufstein, um vom Ruetz etwas zur Stärkung mitzunehmen. Ich kehrte beim Tchibo in der Galerie auf einen Kaffee ein. Koffein weckt mich am besten auf. Ich tippte noch schnell eine Antwort auf Whats App ein, und los ging es schon ganz in Gedanken am Anstieg. Erst am Ende der Tour einige Stunden später, als ich wissen wollte, wie die Ergebnisse sind, merkte ich: kein Smartphone mehr da. Das war sehr ernüchternd und bremste meine Euphorie von der Tagestour auf Null.

Meine erste Idee war, dass ich das Smartphone auf dem Tisch draußen vorm Tchibo liegen lassen habe. Ein Anruf in der Galerieverwaltung von Kufstein ergab, dass kein Smartphone aufgefunden wurde. Dann informierte ich mich im Netz, wie ein verlorenes oder gestohlenes Smartphone sich orten lässt. Ohne vorher installierte Ortungs-App ist kein Orten möglich. Dass die Google-Standortfreigabe hier einspringen kann, daran dachten wir beide zu dem Zeitpunkt nicht.

Zu Hause nahm Niels die Suche mit der Google-Standortfreigabe auf. Die hatten wir eingerichtet für den Fall, dass ich auf einer Tour verloren gehe. Und ja, das Smartphone befand sich in Kufstein im Bahnhofsbereich und war dort stationär. Jemand hatte es dorthin mit genommen. Mit diesem Ergebnis rief ich die Polizeiinspektion in Kufstein an. Doch der diensthabende Polizist machte mir wenig Hoffnung. Wenn es jemand in der Wohnung hat, ist da keine Chance. Als das Ortungssignal heute früh weiterhin aktiv war, entschlossen wir uns, eine Bergungsaktion durchzuführen. Unser Startpunkt mit dem Rad war am Irschenberg.

In Kufstein nahmen wir die Ermittlungen auf. Auf der Fahrt hatte Niels noch die Idee, dass er das Smartphone per Hotspot auffinden kann. Da es als Gerät dort angemeldet ist, wird es angezeigt, wenn es in der Nähe und verbunden ist. So fuhren wir am Bahnhof im Ortungsbereich herum. „Bingo, es ist in der Nähe“, sagte Niels. Ich ging gleich zu einem Mülleimer rüber. Doch die Verbindung war sofort wieder weg. Die Fährte ließ sich nicht wieder aufnehmen. Nur eins war klar. Es war ganz in der Nähe. Doch wo genau?

Niels streifte weiter erfolglos durch den Bahnhofsbereich. Dann aktivierte er die nächste Aktionsstufe und ließ das Smartphone durch einen Anruf klingen. Zu hören war nichts, aber es ging jemand ran und sagte was von 22. Wir verstanden das als Hausnummer. Ich suchte diese. Die war aber viel weiter weg. Ein zweiter Anruf brachte Aufschluss. Ein Bahnhofsmitarbeiter klärte das Missverständnis auf. Gemeint war Gleis 22. Er hörte das Klingeln und fand es in einer Nische. Derjenige, der es am Vortag mitgenommen hatte, versteckte es dort, als er merkte, auf die Schnelle nichts damit anfangen zu können. Sperrpin am Bildschirm und Simkartenpin verhindern den Zugriff.

Doppelte Absicherung hilft vor Eindringlingen. Ich freute mich sehr, mein virtuelles Haus wieder in meinen Händen zu halten. Unglaublich. Vermisst und wieder erlangt bei einer geschätzten Chance von 30 Prozent, dass es klappen kann. Wir fuhren auch bei der Polizeiinspektion vorbei, um zu berichten, wie unsere Ermittlungen ausgegangen sind. Glück, Beharrlichkeit und Vorsichtsmaßnahmen aus der Vergangenheit (Ortungsmodul und Pins) halfen, die Bergungsoperation Kufstein erfolgreich abzuschließen.

2 Kommentare

    • Wenn das Smartphone weg ist, sind sämtliche Verbindungen gekappt. Kein Whats App mehr usw. Zum Glück war der Akku gut gefüllt. Ansonsten hätten wir die Ortungsspur über Nacht und am folgenden Vormittag verloren. Neben Ortungsfunktion, Sicherungs-PINS hilft ein voller Akku dem Bergungsglück auf die Sprünge.

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