Start Gear Mit Ruby über Wellen – mein neues Aeroad Canyon im Check

Mit Ruby über Wellen – mein neues Aeroad Canyon im Check

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Nach über 1000 km ist es Zeit für ein Fazit zu meinem neuen Aeroad CF SLX 8 Di2 von CANYON (Modell 2025), das ich aufgrund der Farbe kurz Ruby nenne. Der Fahrspass in welligem Gelände ist unbestritten. An längeren Anstiegen entscheiden die Steigungsprozente mit, ob die Aerodynamik das Mehrgewicht aufhebt oder sogar überflügelt.

Das große Plus der Laufräder

Die super aerodynamischen DT Swiss ARC 1400 Dicut db Laufräder weisen eine Felgenhöhe von 50 mm auf. Sie sind in aerodynamisch optimiert, dass sie auch bei Seitenwind stabil laufen und leicht genug sind, um Anstiege zu meistern. Im windigen und welligen Voralpenlandes funktioniert das bestens.

Auch bei längeren Anstiegen bieten sie eine sehr gute Performance. Das zeigte sich etwa am Anstieg des Turini von Sospel aus oder über Mons hinauf nach Gréolières. Jedoch je steiler ein Abschnitt ist, hebt sich der Effekt zu weniger Gewicht auf. Im Tal der Tränen auf Gran Canaria dürfte das spürbar werden.

Gewichtsfrage gleich Preisfrage

Das Mehrgewicht zu leichteren und teureren Modellen von Canyon ergibt sich beim Rahmen und der jeweiligen Schaltgruppe. Der Super Light Extreme (SLX) ist gegenüber dem Canyon Factory Racing (CFR) etwa 80 Gramm schwerer.

Die meisten Gewichtsunterschiede ergeben sich aus den Schaltgruppen Shimano Ultegra Di2 und Dura Ace Di2, so dass das SLX gegenüber dem CFR insgesamt 380 Gramm mehr auf die Waage bringt. Mein Aeroad SLX 8 Di2 mit Rahmengröße SX hat direkt aus dem Karton 7,45 kg gewogen und ist für gute 3000 Euro günstiger zu haben.

Schalttechnisch habe ich zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede festgestellt. Sie schalten präzise auf Knopfdruck und  gleiten über eine 12-fach-Kassette. Die Schaltgruppe Dura Ace Di2 zwölffach ist an meinem Ultimate CF SLX 9 verbaut, so dass ich die Funktionalität der Schaltgruppen gut vergleichen kann.

Justieren ist nötig

Der Shimano Ultegra R8100 4iiii Precision Powermeter ist ein praktisches Arbeitsgerät und für meine Zahlenliebhaberei ein Muss. Die Verbindung zu meinem Garmin via ANT+ arbeitet zuverlässig.

Im Vergleich zu meinen Daten von Kurbelpowermetern wie Dura Ace Dura Di2, Power2max oder Quark, fielen die ermittelten Daten des R8100 4iiii am linken Kurbelarm niedriger aus. Ein Grund dafür ist, dass mein linkes Bein nicht so hohe Wattwerte tritt wie das rechte Bein.

Eine Ausgleichseinstellung per App war folglich nötig. Nach einigem Probieren, Datenchecks und einer Vergleichsfahrt mit Pedalpowermeter ist die Datenlandschaft nun wieder konsistent und vergleichbar zu Fahrten mit meinen Kurbelpowermetern. Das hilft bei der Ermittlung der eigenen Leistung und dem Trainingsstand enorm.

Freude am Fahren

An steilen Anstiegen wie etwa dem Groß Glockner würde ich eine andere Übersetzung nutzen. Da ist 36/30, wie von Canyon geliefert, eine zu dicke Nummer.

Insgesamt habe ich im Gelände meine Möglichkeiten spürbar erweitert und kann über Wellen drücken, was mir als Bergfahrerin sonst nur mit Mühe gelingt. Ruby macht einfach Spaß.

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