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Terminal auf Gran Canaria

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Wer kennt den Film Terminal nicht. Wir erleben das gerade life. Ein Sandsturm in der Sahara legte am 23. Februar 2020 den Flugverkehr auf den Kanarischen Inseln das zweite Mal in Folge lahm. Starke Windböen und schlechte Sicht wegen Sand in der Luft bewog den Flughafenbetreiber Aena gestern, um 12.30 Uhr den Flugbetrieb erneut einzustellen. Unser Flug nach München sollte bereits um 12 Uhr abgeflogen sein. Doch die Maschine aus München landete erst 12.31 Uhr. Wir standen am Gate C 25 in der Boarding-Schlange bis nach 13 Uhr, da eine offizielle Durchsage zum Status des Flugbetriebs nicht erfolgte.

Gäste von Kreuzfahrtschiffen wurden früher oder später vom Flughafen zurück zum Schiff geholt. Tuifly-Mitarbeiter versorgten im Zentralbereich von Flugsteig C Gestrandete wie uns mit Essengutscheinen a 15 Euro. Für Reisende aus UK organisierten sie eine Hotelübernachtung. Für uns war das nicht vorgesehen. Wir sollten selbst für die Nacht sorgen. Buchungsversuche auf eigene Faust blieben erfolglos.

So blieben wir im Flughafen und verbrachten hier die Nacht. Auch jetzt wissen wir nicht, ob wir wirklich abfliegen werden. Ein Münchenflug steht für 12.10 Uhr in der Anzeigetafel nicht. Von Tui ist aktuell nichts zu sehen und zu hören.

Per Mail mit dem Betreff – Willkommen zu Hause – lässt Tui vermelden:

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Nehmen Sie an unserer Befragung teil und verbessern Sie mit Ihren Ideen die Reiseangebote der TUI. Wir freuen uns auf Ihre Meinung.

Vielen Dank und sonnige Grüße
Ihr Team von MEINE TUI und Ihr Reisebüro

Ein Frühstück dürfen wir bei diesen sonnigen Grüßen wohl nicht erwarten. Es geht auf 9 Uhr zu. Der Wind dreht wieder mehr auf Ost. Dann kommt auf den Kanaren von der Sahara wieder mehr Sand an, sprich der Calima nimmt zu. Das trübt die Abflugsaussicht stark ein und kann zum Einstellen des Flugbetriebs wie gestern und vorgestern führen. Die Stimmung im Flughafen heizt sich auf. Die trübe Suppe draußen scheint die Nerven der Gemüter anzuspannen. Flugtechnisch gibt es in den frühen Morgenstunden und in der zweiten Nachthälfte die beste Sicht zum Fliegen.

Gegen Sieben ging der Flugbetrieb los. Bei Tuifly ist auf der Webseite inzwischen ein Flug nach München für 13.05 Uhr ausgewiesen. Dazu gingen Mitteilungen per SMS raus. Auch eine Tui-Mitarbeiterin bestätigt am Flughafen die Abflugdaten. An der Anzeige des Terminals ist der betreffende Flug nicht gelistet. Die große Hürde bleibt jetzt noch das Wetter. Wie lange reicht die Sicht zum Fliegen. Immerhin schimmert die Sonne durch den Sandnebel.

Der Flug um 13.05 Uhr nach München auf der Webseite bei Tuifly ist ein Fake. Den gibt es gar nicht. Der ausgewiesene Flug auf der hiesigen Anzeigetafel ist für die heutigen Flugreisenden bestimmt. Wir werden am Gate sein. Die können uns doch nicht einfach hier stehen lassen? Oder doch?

Plötzlich geht es ganz schnell. Über Mund zu Mund Propaganda erfahren wir, dass das Boarding für den Flug nach München beginnt. Am Gate C 28 stehen wir ziemlich weit vorn. Nun geht es darum, wer zuerst einsteigen darf. Das Pendel schlägt zugunsten der Flughafenübernachter aus. Alles gut. Doch es wird weiter diskutiert, was zu einer gewissen Konfusion führt. Wir dürfen dann endlich einsteigen. Die Plätze füllen sich nach und nach. An Board ist die Verpflegung kostenfrei. Das entspannt. Nach guten vier Stunden Flug landen wir 21.45 Uhr in München.

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