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Mandelkuchen in Tejeda

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Mit dem Radfahrer verhält es sich so wie mit einem Esel. Man muss ihm immer eine Karotte vor die Nase halten, dann läuft er am besten. Unsere heutige Karotte heißt „Dulceria Nublo“. Diese bekannte Bäckerei liegt im gebirgigen Herzen von Gran Canaria auf etwa 1000 Meter Höhe in dem kleinen Ort Tejeda. Spezialität ist das Mandelgebäck, von dem viele behaupten, es sei das Beste der Insel. Der Rohstoff reift rund um den Ort auf unzähligen Mandelbäumen.

Nach Soria

Unsere Tour startet auf Meereshöhe in Maspalomas bzw. Playa del Ingles. Wir folgen der welligen Küstenstraße Richtung Westen und biegen nach 10 Kilometern ins Soria-Tal ab. Die nächsten Kilometer können wir bei kaum merklicher Steigung dahin rollen und die tolle Landschaft bewundern. Während die Hänge des Barancos rau und wüstenhaft sind, erinnert der Talboden mit seinem üppigem Grün an eine Oase. 14 Kilometer, nachdem wir in das Tal eingebogen sind, beginnt der 5,6 Kilometer lange und im Schnitt 8 Prozent steile Anstieg nach Soria. Der Versuchung, hier am Strava-Segment „Soria official climb“ schon Vollgas zu geben, sollte man widerstehen. Der Tag ist noch lang! Wenn es nach dem Anstieg wieder flacher wird, biegen wir bei den ersten Häusern links ab und folgen der steilen und teilweise ruppigen Strecke zum Tauro-Pass.

Zum Tauro-Pass

Nach kurzer Abfahrt erreichen wir die GC 605, fahren rechts bergauf und erreichen den Sattel Cruz de San Antonio. Spätestens hier sollten wir uns noch einmal vergewissern, dass die Wetterbedingungen für unsere Fahrt geeignet sind. Hängen tiefe Wolken über der Inselmitte, kann es weiter oben sehr feucht und ungemütlich werden. In diesem Fall ist die Abfahrt nach Mogan und Rückfahrt an der Küste die bessere Wahl. Fällt der Wetter-Check positiv aus, geht es auf den nächsten 13 Kilometern aussichtsreich am Stausee Presa de las Ninas vorbei in Richtung Ayacata. Am Ortsanfang biegen wir links ab auf die GC 60 Richtung Tejeda. Wer sich vor der Weiterfahrt noch stärken möchte oder seine Wasserflaschen füllen will, findet in den Restaurants von Ayacata alles, was er benötigt.
Nach zwei Kilometer Anstieg erreichen wir die Degollada de la Hoya de la Vieja (1412 Meter).

Tejeda fest im Blick

Auf der folgenden Abfahrt nach Tejeda eröffnet sich einem ein imposantes Panorama. Immer wieder im Blickfeld: der imposante Monolit Roque Bentayga. Am Orteingang von Tejeda (an der Tankstelle) biegen wir von der Haupstraße links in den Ort ab. Nach ca. 200 Metern erreichen wir die Dulceria Nublo. Neben den Mandelspezialitäten verdienen die Kokosbällchen eine besondere Empfehlung. Ein paar Meter weiter die Straße entlang bietet eine Panoramaterrasse den passenden Ort, um den Mandelkuchen und den Ausblick zu genießen.

Alternative möglich

Wer bis jetzt noch nicht wirklich gefordert war, der nimmt jetzt die bocksteile Auffahrt nach Cruz de Tejeda in Angriff, und fährt dann auf der GC 150/GC 600 zurück nach Ayacata (verlängert die Tour um etwa 400 Hm). Wir wollen es aber heute nicht übertreiben und nehmen die Route zurück nach Ayacata, auf der wir gekommen sind. In dieser Fahrtrichtung ist es der zweite berühmte Monolit, der Roque Nublo, der immer wieder unseren Blick fesselt. Besonders im Januar stehen auf dieser Strecke die Mandelbäume in voller Blüte.

Abwärts über Santa Lucia

Zurück in Ayacata machen wir uns auf den Weg hinab an die Küste. Über Cruz Grande geht es hinab nach San Bartolome. Nach dem Ort halten wir uns links. Anstatt über die „normale“ Abfahrt durch das Fataga-Tal wählen wir heute die Route über Santa Lucia. Auf durchwegs sehr gutem Straßenbelag kann man es auf dem Weg ans Meer richtig laufen lassen. In El Doctoral erreichen wir die Hauptstraße, welche uns über Juan Grande wieder zurück nach Maspalomas bringt. Bei „normalen“ Windbedingungen (Nordost-Passat) lässt sich auf dieser Strecke erleben, was Rückenwind ist. Nach 125 Kilometern und 2550 Höhenmetern ist unsere kurzweilige Fahrt zum besten Bäcker auf der Insel beendet.

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