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Im Tal der Tränen

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Die Tour darf sich mit Fug und Recht zu den besonderen Highlihtes auf der Kanaren-Insel zählen. Das gilt sowohl von den landschaftlichen Aspekten als von auch von den radsportlichen Anforderungen. Der Ausflug ins „Tal der Tränen“ hat einen Umfang von 126 Kilometern und 3100 Höhenmetern. Start der hier beschriebenen Runde ist das touristische Zentrum von Gran Canaria Maspalomas bzw. Playa del Ingles. Der Ort glänzt zwar nicht gerade mit besonderer Schönheit, bietet dem Radsportler aber eine gute Startbasis für verschiedene Touren, eine große Auswahl an Unterkünften aller Kategorien, gut sortierte Radshops und Verleihstationen.

Zuerst nach Aldea

Unsere Tour startet im Uhrzeigersinn und geht zunächst in einem ständigen Bergauf und Bergab durch die Barrancos an der Küste entlang. Es empfiehlt sich, hier die Kraftreserven zu schonen – wir  werden sie später noch brauchen! Die Strecke hält immer wieder schöne Meerblicke bereit. Nach 30 km verlassen wir die Küste und wenden uns ins Landesinnere. Der Ort Mogan bietet eine gute Möglichkeit, die Wasserflaschen aufzufüllen bzw. sich zu verproviantieren. Kurz hinter Mogan lassen wir die Abzweigung zum sehr lohnenden Tauro-Pass rechts liegen und folgen der Linkskurve weiter auf der Strasse nach La Aldea de San Nicolas. Bevor wir, 64 km nach dem Start San Nicolas erreichen, überqueren wir die Degollada de la Aldea (658 Meter). In San Nicolas daran denken, noch mal Wasser aufzufüllen!

Einstieg ins Tal der Tränen

Wir folgen der Ausschilderung Richtung Artenara und verlassen den Ort auf der GC 210. Es folgt das für die Tour namensgebende „Tal der Tränen“. Die Landschaft, in die wir nun eintauchen, könnte genauso gut im US-Staat Utha liegen. Spektakulär schlängelt sich die schmale Strasse durch wilde, tief eingeschnittene Canyons (siehe Kalenderbild). Der Höhengewinn wird immer wieder durch Zwischenabfahrten wieder aufgebraucht. Ein Stausee wird passiert, ein zweiter liegt rechts in einem Seiten-Canyon. Etwa 11 Kilometer hinter San Nicolas klettern wir zum dritten Stausee empor. Kurz darauf taucht ein Tunnel auf. Direkt davor gabelt sich die Strasse.

Augenblick der Wahrheit

Nun ist der Augenblick der Wahrheit gekommen. Links lang führt die längere, aber ungleich flachere Variante über Artenara. Wir wollen es uns heute richtig geben und folgen rechts der Ausschilderung „GC 606 El Carizzal“. Vom ersten Meter an geht es gleich zur Sache. Wie ein Korkenzieher windet sich die Strasse in bis zu 20% steilen Serpentinen den Hang hinauf. Nach dieser ersten Prüfung passieren wir einen schmalen Grad, bevor es hinab geht in den kleinen Weiler El Carizzal. Noch einmal kurz verschnaufen, dann folgt der nächste Akt. Auf megasteiler Rampe verlassen wir den Ort. Zum Glück nehmen die extremen Steigungsprozente nach etwa 500 Metern zumindest ein klein wenig ab.

Zum höchsten Punkt

Aber auf den folgenden 9 Kilometern bis zum höchsten Punkt der Tour, der 1412 Meter hohen Degollada de la Hoya de la Vieja kommen  immer wieder steile Rampen. Fällt die Steigung dazwischen einmal auf einstellige Werte, wird dies schon als erholsam empfunden. Die gesamte Route kann aber nicht nur in Sachen Härte die volle Punktzahl für sich reklamieren, sondern auch die landschaftliche Schönheit ist absolute Extraklasse. Wohl dem, der neben der Anstrengung auch noch die verdiente Aufmerksamkeit hierfür erübrigen kann. Mit dem Überqueren der Degollada de la Hoya de la Vieja ist der Quälerei dann ein Ende gesetzt.

Rauschende Abfahrt

Jetzt folgt, unterbrochen nur von drei kleineren Gegenanstiegen, die rauschende Abfahrt hinab an die Küste. Wer noch einen verdienten Kaffesetopp nach der Anstrengung einlegen will, dem bieten sich entweder in Ajacata oder in San Bartolome die Möglichkeit hierzu. War die Freude der Abfahrt bis San Bartolome noch durch teilweise rauen Belag etwas getrübt, so ist Rest der Strecke nun wirklich reiner Genuss. In sanften Schwüngen geht es das Fataga-Tal hinunter. Der letzte Anstieg des Tages zum Mirador de Fataga ist bald geschafft, und wir beenden eine Tour, die uns von unserem Aufenthalt auf Gran Canaria sicher ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.

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